7.12.13: CC-Forum 2013
(ta) Die Disziplinleitung Concours Complet lud am 7. Dezember nach Bern zum jährlichen Forum. Ein Technikseminar für die Offiziellen, die Vorstellung des neuen Nationalcoaches, Ehrungen und eine spannende Podiumsdiumsdiskussion bildeten die Eckpunkte.
Marius Marro lud zum Technik-Seminar
Am Vormittag begrüsste Marius Marro, Chef Technik der Disziplin CC, rund 30 Offizielle zur Fortbildung. Der Schwerpunkt 2013 lag bei der letztes Jahr gebildeten Crosskommission .In seinem Jahresbericht verlas er, dass er positiv überrascht war über die Steigerung im Geländebau an den Schweizer Veranstaltungsplätzen, die er heuer besucht hatte. Er verdeutlichte dies anhand von Bildern von ästhetisch hergerichteten Crosshindernissen.
Neuerungen
Marro erläuterte die neuen Qualifikationsbedingungen ab 1.1.2014: für internationale Starts müssen zuerst mindestens drei Prüfungen der Kategorie B3 oder CNC* absolviert werden mit maximal 70 Strafpunkten aus der Dressur, 12 Fehlern aus dem Springen und 30 Sekunden aus dem Cross, das ohne Vorkommnisse an den Hindernissen beendet werden muss. Ein solches Qualifikationsresultat muss in einer CNC*-Prüfung realisiert werden. Peter Attinger ergänzte, dass diese Änderung das Ziel habe, die Paare gut vorzubereiten für einen sicheren Übertritt aufs internationale Parkett, um das Unfallrisiko zu minimieren. Desweiteren braucht es neu ab FEI-Einsternprüfungen Stewards. Adrian Ott und Erika Attinger machten die Ausbildung dazu. 2014 soll der Schwerpunkt bei der Dressurkommission liegen. Und nicht zuletzt wird sich Marro um „Nachwuchs“ an Richtern und Jurypräsidenten bemühen.
Disziplinleiter Peter Attinger und "Statistik-Spezialistin" Yvonne Bont
Statistiken
Yvonne Bont präsentierte rückblickend die Statistiken. Die Anzahl Starts sind dramatisch zurückgegangen. Sie sieht den Rückgang von 30% nicht nur aufgrund der Absage des Turniers in Avenches. „Wir hatten auch nur noch 12 Veranstaltungen – 2010 waren es noch 18. Hätten wir wieder mehr Austragungsorte, gäbe es auch mehr Starts. Ich bin überzeugt, dass die Reiter kommen würden. Helft alle mit, Veranstaltungen aufzubauen“, appellierte sie an die Anwesenden. Nach wie vor finden über die Hälfte aller Starts auf Stufe B1 statt. Erfreulich ist, dass ein Viertel aller Starts die Jugendlichen bis zum 21. Altersjahr bilden. Auch Stürze wurden weniger verzeichnet – 31 Stürze, davon nur eine Hospitalisierung, bei 27137 überwundenen Efforts darf als positive Bilanz angesehen werden.
Geländeaufbau
Zum Abschluss wurde in Gruppenarbeiten die Broschüre der Deutschen Reiterlichen Vereinigung zum Geländeaufbau durchgearbeitet. Was in den deutschen Richtlinien deutlich wurde, ist, dass vorwiegend zur Ausbildung des Pferdes gebaut wird, nicht fürs Klassement. Weniger ist mehr gilt v.a. für die Anzahl schmaler Hindernisse in (Schweizer) Basisprüfungen. Mit Videobeispielen wurde der Frage „Warum passieren hier Stürze“ nachgegangen.
Nationalcoach
Am Nachmittag begrüsse der Disziplinleiter Peter Attinger die rund 80 Anwesenden. Peter Christen überbrachte ein optimistisches Grusswort des SVPS. Er glaube an die Zukunft dieses Sportes trotz Schwierigkeiten und sei froh über die vielen „CC-Verrückten“ in der Schweiz. Attinger stellte das neue Konzept kurz vor: „Kaderreiter haben ihre Leistungen bis dahin selbst erbracht. Sie sollen nun vom Coach da abgeholt werden. Rüdiger Rau wird sie zuhause besuchen und ihre Trainings mit ihren Heimtrainern beobachten und allenfalls Verbesserungsvorschläge anbringen. Die Betreuung auf Turnier soll kundenorientiert sein.“ Da Rau als Parcoursbauer der Indoor-Geländeprüfung in Salzburg weilte, grüsste er die Anwesenden per Videobotschaft.
Grusswort aus dem SVPS: Peter Christen
Ehrungen
Sportchef Heinz Scheller blickte kurz auf die internationale Saison zurück. 377 Paare beendeten 2013 eine internationale Prüfung. Auf Stufe Dreistern wurden rund 40 Starts absolviert. Das Highlight war der Schweizer Bronzemedaillengewinn des Teams an der Junioren-Europameisterschaft. Ben Vogg wurde als erfolgreichster internationaler Reiter geehrt, Danièle Vogg als Besitzerin des besten internationalen Pferdes nach FNCH-Rankingpunkten: Onfire. Hansjakob Fünfschilling ehrte zudem die Pferdebesitzer aller Pferde, die 2013 an einer Schweizermeisterschaft eine Medaille gewannen.
SM Elite: Danièle Vogg stellvertretend für den Schweizermeister Felix Vogg, Eveline Bodenmüller, Ben Vogg
EM-Mannschaftsmedaille der Junioren: Teresa Stokar, Sophie Schiesser (es fehlt die in England lebende Alex Barrelet)
4. Rang der Schweizer Jungen Reiter an der EM: Simone Scherrer, Ben Vogg, Joëlle Bruni (es fehlt Davide Randone)
Danièle Vogg, Besitzerin des erfolgreichsten internationalen Pferdes nach FNCH-Rankingpunkten, Onfire und Ben Vogg, erfolgreichster internationaler Reiter
Die von Hansjakob Fünfschilling geehrten Pferdebesitzer
Die geehrten Pony-Besitzer
Ironman vs. Concours Complet
Team-Veterinär Dominik Burger eröffnete das Podiumsgespräch mit Fragen zu Physiologie und Management von Sportathleten. Er lud Dr. med. Simone Wirth, Triathletin und Absolventin des Ironmans auf Hawai, aus ihrem Erfahrungsschatz zu erzählen. Es wurden spannende Vergleiche zu Training, Prüfungsvorbereitung, Ernährung, Regeneration, etc. angestellt. Triathelten reduzieren ihr Intensivtraining zwei Wochen vor dem Wettkampf. Am Tag unmittelbar vor dem Wettkampf „kitzeln“ die Humansportler ihren Körper mit kurzen, intensiven Einheiten. Das wurde in etwa mit dem „pipe opener“ vor dem Cross verglichen. Hingegen konnte sich Wirth nicht vorstellen, im Ziel wie ein Pferd runter gekühlt zu werden „für mich wäre das der Kollaps.“ Sie appellierte zum Schluss an die Reiter: „Eure Pferd-Reiter-Teamarbeit fordert hohe physische und mentale Fähigkeiten. Wenn beide optimal vorbereitet sind, können solche Leistungen vollbracht werden. Denkt also auch an euch, auch ihr müsst Leistungsvorbereitungen bringen!“
Simone Wirth und Dominik Burger regten die spannende Diskussion an
Hier gehts zum Ironman-Erlebnisbericht von Simone Wirth